Kalligraphie
- September 11, 2020
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Beeindrucken Sie Ihre Kunden, Gäste, Freunde und Angehörigen mit einer schöne Handschrift! Diese beeindruckt in mehrfacher Hinsicht: Sie wirkt individuell und persönlich, charmant, exklusiv und künstlerisch wertvoll. Menschen fühlen sich durch einen handschriftlichen Brief, eine Einladung oder auch Tisch- und Menükarten in Handschrift direkt angesprochen.
Wie entsteht eine schöne Handschrift?
Dahinter steckt die Kunst der Kalligraphie. Diese beherrschen unsere Schreiberinnen und Schreiber, die zudem das Talent für ein auffallend schönes Schriftbild mitbringen. Natürlich sind sie auch schreibsicher und zuverlässig, beherrschen perfekt die Rechtschreibung und Grammatik, können für Sie stilsichere Briefe entwerfen und sind nicht zuletzt verschwiegen. Diese Leistungen fragen unsere Kunden für Einladungen, Kuverts, Briefe, Namenskärtchen und vieles mehr an.
Über die Kalligraphie
Die Kalligraphie (vom griechischen Wort καλλιγραφία [kalligraphía] = schönes Schreiben abgeleitet) ist die Kunst, mit der Hand schön zu schreiben. Dazu nutzen Schreiberinnen und Schreiber hochwertige Füllfederhalter, Federkiele, Pinsel oder auch Filzstift und weitere Schreibwerkzeugen. Über Jahrtausende wurde diese Kunst sehr gepflegt, bis sich mit der Erfindung des Buchdrucks (in Europa seit dem 15. Jahrhundert) die Kalligraphie und die Typographie gegenüberstanden. Umso mehr schätzt man heute die Kalligraphie. Es ist zu hoffen, dass diese Kunst nicht ausstirbt. Im Schulfach Schönschreiben lernen sie die Kinder leider nicht. Sie erwerben nur die Fähigkeit, leserliche zu schreiben.
Kalligraphie in der Geschichte
Wir alle stehen bisweilen staunend vor tausend Jahre alten Texten, die in absoluter Schönschrift wichtige Vorgänge und Verträge dokumentierten. Sie sind in Museen ausgestellt und beweisen, welchen hohen Stellenwert die Kalligraphie in der Kulturgeschichte hatte. Wenn Mönche heilige Texte abschrieben, war dies allein schon ein sakraler Vorgang. Dieses Phänomen ist in allen Kulturen und Religionen zu beobachten. Traditionell wurde im Christentum über anderthalb Jahrtausende die Bibel handschriftlich kopiert, im Islam war es der Koran. Dort ist übrigens die Basmala eine sehr wichtige und über knapp tausend Jahre am häufigsten verwendete Form der Kalligraphie. Für die japanische und chinesische Schriftkultur ist die dortige Kalligraphie äußerst wichtig und inspirierend. Ein weiteres Phänomen zieht sich durch alle Kulturen: Die perfekte ästhetische Ausgewogenheit hat einen enormen Stellenwert. Sie soll Emotionen transportieren. Diesen Effekt erreichen auch unsere Schreiberinnen und Schreiber mit ihrer Kalligraphie.
Meditativer Aspekt der Kalligraphie
Da die Kalligraphie ihren Ursprung im Verbreiten religiöser Texte hatte, nahm sie wie erwähnt einen sakralen und damit auch meditativen Charakter an. Die Kalligraphen selbst berichteten immer wieder davon. Der meditative Aspekt hält sich bis heute, weil das Gehirn beim Schreiben mit der Hand, das vollkommen zu Recht weiter in den Schulen gelehrt wird, auf besondere Weise funktioniert. Firmen buchen bei uns manchmal kalligraphische Vorführungen, bei denen unsere Schreiberinnen und Schreiber für Kunden kleine Danksagungen vor ihren Augen anfertigen. Ihre Konzentration und Ruhe beim Schreiben, die eine tiefe, umfassende Zufriedenheit verrät, ist auch für Zuschauer faszinierend. Die Schreiber vergessen Zeit und Raum, wenn sie sich ihrer Kunst widmen. Unsere Workshops für Kalligraphie werden auch aus diesem Grund sehr gut gebucht.
Kalligraphie in Europa
In der mittelalterlichen Kultur des Abendlandes hätte sich die Schriftsprache ohne die Kunst des Schönschreibens nicht verbreiten können. Es ging darum, dass geistliche Werke, Dokumente und Literatur, aber auch Rechnungen von Kaufleuten oder Pläne von Handwerkern von jedermann gelesen werden können (der des Lesens mächtig war). Hierfür mussten sie ein relativ einheitliches Schriftbild zeigen, das sich mit genauen kalligraphischen Anweisungen am ehesten durchsetzen lässt. Aus dem gleichen Grund veränderte man die Schrift nur wenig. Gebräuchlich waren aber Ligaturen (das Ineinanderschreibungen von Buchstaben) und Abbreviaturen (Abkürzungen). Gegenüber arabischen und hebräischen Schriften fiel die mitteleuropäische Kalligraphie etwas zurück, weil in den betreffenden Schriften kein Bilderverbot galt (im Gegensatz zum Judentum und zum Islam). Also schmückte man die Schriftwerke überreichlich mit Illustrationen aus und trieb das Schriftbild nicht zur hohen Perfektion, die in anderen Kulturen erreicht wurde. Dennoch entwickelte es sich beeindruckend genug, wenn wir uns die jahrhundertealten Texte anschauen. Deutsche Zentren der Schrift- und Buchkunst waren besonders Nürnberg und Augsburg. Bekannte Schriftkünstler waren Ulrich Taler aus Augsburg und die Familien Neudörffer und Glockendon aus Nürnberg. Sie stellten vor allem Überschriften künstlerisch äußerst hochwertig dar und achteten im Übrigen bei den Texten auf ein sehr einheitliches, perfekt lesbares Schriftbild. Nachdem der Buchdruck durch Johannes Gutenberg erfunden worden war, stürzte sich die Welt auf diese Revolution, die für die Bildung einen enormen Schub bedeutete: Schriften konnten nun sehr schnell und in großer Zahl verbreitet werden. Doch die gedruckte Schrift empfanden viele Leser als eher seelenlos. Daher setzte ab dem Barock eine Gegenbewegung ein: Schöne Schriften von Hand wurden schon damals etwas Besonderes. Die bedeutendsten Schönschreiber lebten ab dem 16. Jahrhundert in England, Italien und Frankreich. Sie gaben selbst Schreibmeisterbücher auf einem hohen Niveau heraus. Damit bekam die Kalligraphie einen wissenschaftlichen Anstrich. Seit dieser Zeit hat sie sich weiterentwickelt. Unsere Schreiberinnen und Schreiber stehen daher in einer künstlerischen, wissenschaftlichen und auch sakralen Tradition. Diese hat sich immer wieder in großen Zeiträumen erneuert: Mehr als ein halbes Jahrtausend nach der Erfindung des Buchdrucks begannen die Menschen auf Tastaturen zu schreiben. Das führte zur zweiten Renaissance der Schönschrift. Ein moderner Kalligrapf ist zum Beispiel Edward Johnston. Er beschrieb seiner serifenlosen Johnston Sans Teile der Londoner U-Bahn, auch seine Foundational Hand ist sehr berühmt.
Kalligraphie anderer Kulturen
Seit talmudischer Zeit hieß der hebräische Kalligraph „Sofer“. Er wurde jahrelang ausgebildet und war in der jüdischen Gesellschaft sehr angesehen. Ein Sofer schrieb die biblischen Texte des Alten Testaments mit einem Gänsekiel. Seine Tinte stellte er selbst her. Als Unterlage verwendete er ein spezielles, von Hand produziertes Pergament. Seine hebräischen Texte schrieb er ohne Vokale, aber mit besonderen Verzierungen (sogenannten Krönchen). Er kopierte sie buchstabenweise aus der Vorlage: Ein Schreiben aus dem Gedächtnis war ihm verboten. In Asien hatte die Kalligraphie einen einen besonders hohen gesellschaftlichen Stellenwert, chinesische Schreiber trieben sie zur absoluten Perfektion. Sie verwendeten Pinsel, Tuschesteine und Tuschestangen. Vor dem Schreiben rieben sie die Tusche auf der Tuschestange im Tuschestein mit Wein an. Ihr Schreibakt war impulsiv. Das führte manchmal zu schwer leserlichen, aber sehr ausdrucksstarken Schriftzeichen. Daraus entwickelte sich der Schriftstil der „Grasschrift“, bei dem die Kalligraphie sogar die Lesbarkeit des Textes dominierte. Grasschriften gelten daher eher als Bild. Diese Kunst wird sogar bis in die Gegenwart gepflegt. Kalligraphische Kunstwerke zieren chinesische Gärten als paarige senkrechte Tafeln. Die arabische Kalligraphie entwickelte ebenfalls Bilder aus Buchstaben, die als Kalligramme bekannt sind. Eine Sonderform ist die ägyptische Kalligraphie der Hieroglyphen.
Lassen Sie sich von unseren Schönschreibern begeistern, die der uralten Tradition der Kalligraphie folgen!