
handgeschriebener brief
- Januar 16, 2021
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Handgeschriebener Brief Ein handgeschriebener Brief entfaltet gerade im Digitalzeitalter eine besondere Wirkung. Diesen Effekt haben Psychologen genauer untersucht. Eigentlich könnte man meinen, dass eine Handschrift im Digitalzeitalter mehr Rückschritt als Fortschritt bedeutet. Doch so ist es nicht – im Gegenteil.
Handgeschriebener Brief: Botschaft mit Wertschätzung
Mehrere psychologische Studien legen den Schluss nahe, dass ein handgeschriebener Brief deshalb seine Wirkung erzielt, weil er durch den Aufwand, mit dem er geschrieben wurde, eine enorme Wertschätzung verrät. Im Grunde ist dies eine paradoxe Umkehrung der Effizienz, die eigentlich digitale Mittel bewirken: Es geht sehr schnell, eine Massenmail zu versenden. Wenn auch noch ein Computerprogramm Textbausteine zusammensetzt, ist die Kommunikationsökonomie nicht mehr zu toppen. Wir wissen alle, wie solche Nachrichten an uns angefertigt und versendet werden, doch wir akzeptieren das schulterzuckend: Was soll ein Unternehmen mit Abertausenden Kunden denn anderes machen? Also sind wir mit der digitalen Effizienz im Grunde einverstanden – oder etwa doch nicht? Es kommen Zweifel auf, denn Hand aufs Herz: Wer von uns liest schon Werbebotschaften per Mail? Da scheint ein handgeschriebener Brief die passende Alternative zu sein. Das haben inzwischen auch etliche Marketing-Experten erkannt. Zunehmend beschäftigten sie sich mit Methoden, mit denen ein handgeschriebener Brief halbwegs ökonomisch angefertigt und verschickt werden kann. Da der Unternehmenschef leider nicht in der Lage ist, täglich mehrere Tausend Brief mit der Hand zu schreiben, kommt nur Outsourcing infrage: Ein handgeschriebener Brief stammt also von der Schreiberwerkstatt. Der Kunde hinterfragt das natürlich nicht. Dass „jemand“ die Briefe schreibt, ist ihm klar. Das schmälert dennoch nicht den Aufwand für den eigentlichen Absender, denn „jemand“ muss schließlich bezahlt werden. Es bleibt dabei: Ein handgeschriebener Brief ist wertvoll und verrät damit Wertschätzung. Dass ihn professionelle Schreiber aufs Papier bringen, stört die Empfänger keinesfalls. Sieht doch auch viel schöner aus.
Welche Botschaft sollte ein handgeschriebener Brief enthalten?
Um es klarzustellen: Unternehmen müssen keine Liebesbriefe an ihre Kunden schreiben. Das ist extrem unerwünscht. Ein handgeschriebener Brief kann vielmehr kurze Botschaften überbringen:
- „Kennen Sie schon unser neues Produkt XY? Sie finden es auf …“ (Es folgt eine kurze, aber handschriftliche Beschreibung.)
- „Zum Jahresauftakt möchten wir Ihnen als Stammkunden ein Präsent überreichen: …“ (Wiederum enthält ein handgeschriebener Brief die Beschreibung der Promotionaktion.)
- „Sehr geehrte Frau …, seit vielen Jahren stehen wir nun schon in Kontakt. Das ist für uns ein Anlass, Sie künftig mit einem Rabatt von x % auf die Produktlinie Y zu bedenken!“
Ein handgeschriebener Brief dieser Art verknüpft Prägnanz mit Routine. Das haben viele Firmen erkannt. In der Regel verschicken sie verblüffend kurze Nachrichten, erzielen damit aber erstaunliche Ergebnisse. Schon ein handgeschriebener Brief, der aus wenigen Zeilen besteht, bleibt im Gedächtnis haften. Die großen Vordenker und Lenker führen diesen Trend an. Facebook-Chef Marc Zuckerberg etwa versendet täglich zwei bis drei handschriftliche Grußkarten sowohl an Kunden als auch an Kollegen und Dienstleister.
Handgeschriebener Brief: Perspektive für eine neue Unternehmenskommunikation
Ein handgeschriebener Brief kommt aus Sicht der Empfänger unerwartet und sogar kontraintuitiv, widerspricht also gängigen Erwartungen. Dieses Überraschungsmoment ist aus Sicht des Marketings unglaublich wertvoll. Momentan entdecken die Verantwortlichen in den Firmen diesen neuen Effekt für ihr Geschäft. Bislang standen bei der Kommunikation mit den Kunden und Partnern vor allem Themen wie Geschwindigkeit, Reichweite oder Automatisierung im Fokus. Das betraf vor allem die Werbebotschaften: Diese sollten für sehr wenig Geld sehr schnell an sehr viele Empfänger übermittelt werden. Zudem will man nach wie vor die Öffnungs- und Rücklaufrate beispielsweise von Werbemails messen, was nur mit digitalen Tools möglich ist. An den technischen Grundlagen hat sich auch nichts geändert. Jedoch darf eine wichtige Tatsache nicht ausgeblendet werden: Kommunikation funktioniert nicht allein durch die Übermittlung von Informationen. Sie findet auf vielschichtigen Ebenen statt. Eine davon ist der optische und sogar haptische Eindruck der Nachricht. Dass in diesem Punkt ein handgeschriebener Brief der Mail haushoch überlegen ist, verstehen wir sofort. Ein weiterer Punkt ist wie oben erwähnt die Wertschätzung, die hinter jeder Nachricht steckt. Auch hier punktet ein handgeschriebener Brief über alle Maßen. Darüber hinaus verrät er Kreativität. Auch die durch den Empfänger wahrgenommenen Kosten des Absenders, die dieser in die Botschaft investiert hat, spielen eine erhebliche Rolle. Der britische Experte Rory Sutherland nennt diesen Effekt „costly signaling“. Es bleibt dabei: Wertschätzung benötigt das Gefühl von Wertigkeit.
Neue Idee des Marketings – ein handgeschriebener Brief?
Wir könnten nun glauben, ein handgeschriebener Brief sei die marketingtechnische Innovation schlechthin bei unseren Kommunikationsformen des 21. Jahrhunderts. Aber ganz so ist es nicht. In Wahrheit ist die handschriftliche Botschaft nie völlig aus unserem Leben verschwunden:
- Wir schreiben nach wie vor Postkarten aus dem Urlaub, auch wenn wir uns dabei ein nostalgisches Lächeln nicht verkneifen können.
- Niemand käme auf die Idee, die Weihnachtskarte durch eine Weihnachtsmail zu ersetzen: Der digitale Kanal würde eine viel zu geringe Wertschätzung signalisieren.
- Auch viele handschriftliche Notizen fertigen wir uns Tag für Tag an. Sie sind einfach praktischer.
Handschrift ist praktisch, sie ist wertschätzend und sie verrät einen gewissen Stil. Gern lesen wir aus ihr etwas über den Charakter oder gar die Intelligenz des Verfassers heraus. Wenn ein handschriftlicher Brief aus dem Schreibbüro kommt, lässt das natürlich keine Rückschlüsse auf Eigenschaften des Auftraggebers zu. Doch Handschriften zu interpretieren wird möglicherweise auch etwas überschätzt. So könnte die Handschrift eines Firmenchefs vielleicht klein und eng ausfallen, was nach gängigen Schriftdeutungen auf einen flüchtigen Charakter und möglicherweise sogar auf mangelnde Intelligenz hinweist. Doch in Wahrheit hat der Mann einfach keine Zeit für eine ausschweifende Handschrift, und mangelnde Intelligenz können wir ihm schon aufgrund seiner Position nicht unterstellen. Eines aber ist sicher: Die Wertigkeit wird auf jeden Fall betont, wenn ein handgeschriebener Brief auf die Reise geht. Hierfür ist das Material relativ wichtig. Hochwertiges Papier, Füllfederhalter und Tinten kosten heute keine Unsummen mehr. Unser Schreibbüro setzt sie ein und überlässt Ihnen natürlich die Auswahl, empfiehlt aber, nicht am falschen Ende zu sparen. Auch die Haptik nimmt der Empfänger wahr, und sei es unbewusst. Wir wollen etwas in den Händen halten, was die ungebrochene Beliebtheit von Schallplatten, Büchern oder Papierfotos erklärt.
Ein handschriebener Brief hebt Ihre Kommunikation auf eine neue Stufe. Probieren Sie es aus!